Kein anderes Metaprogramm im Modell von NLP hat eine dramatischere Auswirkung auf Dein Leben, als dieses. Mit einigen Beispielen und einem kleinen Experiment wirst Du Dir Bewusstsein darüber verschaffen und dann selbst entscheiden, wie Du in Zukunft für Deine Belange verfahren willst. Bestimme doch einfach selbstbewusst, was Du bisher der subbewussten Routinesteuerung überlassen hast.

Zuerst die Definition. Dieses Metaprogrammpaar befasst sich mit der Struktur Deiner Vorstellungen. Prinzipiell hast Du zwei Möglichkeiten, mit einer Situation umzugehen, über die Du nachdenkst. Du kannst Dir vorstellen, was davon Du nicht mehr haben, erleben oder tun willst. Du kannst Dir aber auch für die gleiche Situation vorstellen, was davon Du haben, erleben oder tun willst. Du kannst Dir vorstellen, nicht mehr faul sein zu wollen – das ist dann “weg von” – oder Du kannst Dir vorstellen, voller Energie und Elan durch Dein Leben zu schreiten – das ist dann “hin zu”. Interessanterweise nutzt ein Grossteil der Menschheit eher das “weg von”, um mit vorgestellten Situationen umzugehen und sich zu motivieren. Das muss nicht sein. Doch der Reihe nach.
Lass Deinen Körper sprechen
Ich schlage Dir ein kleines Experiment vor: Stelle Dich mit geschlossenen Augen aufrecht und entspannt hin. Denke nun intensiv an etwas sehr Negatives und lasse Deinen Körper los. Dein Körper wird nach hinten schwingen (weg von etwas). Dann schüttle Deinen Körper etwas aus und mache Dich für den nächsten Schritt bereit.
Stelle Dich wieder aufrecht und entspannt hin. Stelle Dir nun etwas sehr Positives vor… und lasse Deinen Körper erneut los. Nun wird Dein Körper nach vorne (hin zu etwas) schwingen. Wenn Du es so interpretieren willst, beweisen Dir diese Reaktionen, dass Dir Dein Körper den Weg zeigt. Dass er sich von schlechten Vorstellungen und Gefühlen wegbewegen will. Dein Körper will keine schlechten Gefühle. Das ist eine unbewusste Reaktion.
Warum also willst Du Dich in Deinem Leben beim bewussten Nachdenken mit Gedanken beschäftigen, die Dich von all diesem Negativen und Schlechtem Deiner Vergangenheit und den damit verbundenen schlechten Gefühlen wegbringen sollen? Es geht doch viel einfacher und seelenverträglicher!
Die Lösung für eine positive Zukunft
Ich meine, im Leben eines jeden Menschen gibt es so viel Gutes, worüber es sich lohnt, nachzudenken. Auch in Deinem Leben gibt es bestimmt jede Mengen, auf das Du Dich hin bewegen kannst. Es ist, wie so oft, “nur” ein wenig Übung nötig, die schlechte Gewohnheit abzulegen. Du kannst sehr leicht lernen, in der anderen Richtung zu denken. Achte einmal auf Deine Gedanken. Solltest Du Dich öfter dabei ertappen, Dich von Negativem wegbewegen zu wollen, gib einfach Deinen Gedanken “die richtige” Richtung. Frage Dich: “Was, das sich positiv anfühlt, kann ich stattdessen wollen?” Dann kommst Du dem “hin zu” schnell auf die Spur.
Wenn Du meinen Ausführungen bis hierher gefolgt bist, mag in Dir der Eindruck entstanden sein, es wäre schlecht, “weg von” orientiert zu sein. Das ist nicht ganz richtig. Ich empfehle zwar meinen Lesern und Teilnehmern an Workshops häufig, sich mehr den “hin zu” Seiten des Lebens zu widmen. Aber nur weil ich mich aus profunder persönlicher Erfahrung heraus für “hin zu” als die bessere Seite entschieden habe, musst Du das nicht per se als Ratschlag verstehen.
Die meisten Menschen kombinieren das neutrale “weg von” mit einer Menge an schlechten Gefühlen und vor allem mit Worst Case Szenarien. Damit stehen sie sich und neuen Erfahrungen oft im Weg. Was bedeutet es für Dich, wenn Du “weg von” denkst? Kennst Du diese Annahmen: “Ich will nicht mehr dick sein.”, “Ich will nicht mehr rauchen.”, “Ich will nicht arm sein.”, “Ich will nicht krank sein.” Das sind typische Aussagen von Menschen, die in “weg von” Kategorien denken.
UND, die in den Kategorien des Wortes “nicht” denken. Dein Unbewusstes muss, um “nicht” denken zu können, erst das Wort danach in seiner Vorstellung aufrufen. DAS jedoch ist meist das, was Du gerade vermeiden willst. Statt “nicht rauchen” könntest Du darüber nachdenken, in Zukunft mehr Luft zu bekommen und wieder ein Jogging ohne Atemnot hinzubekommen. Das wäre das Umdenken von “weg von ” nach “hin zu”. Das Rauchen aufhören, beschäftigt Dein Gehirn immer nur mit genau dieser Tätigkeit. Ein Teufelskreis. Das Wort “nicht” in Richtung “weg von” zu denken hat also offensichtlich große Nachteile und führt Dich nicht zum Ziel.
YEAH: Automatische Motivation!
Dauerhaft durchhalten und mühelos Deine Ziele erreichen
Brauchst Du wieder einmal Motivation? Willst oder musst Du Deine Ziele erreichen, um im Leben voranzukommen? Diese Produktion bewirkt die dauerhafte Installation einer unbändigen Motivationsstrategie. Sie beruht auf subbewussten Auslösern und wird Dich unaufhaltsam nach vorne treiben. Einfach und wirksam. Worauf wartest Du?
Die schlechte Motivationsstrategie
Der größte Vorteil scheint für die meisten Menschen darin zu bestehen, dass die Motivation bei “weg von” Gedanken sehr hoch ist. Wer will schon Schmerzen haben. Viele Menschen steigern ihren Leidensdruck tatsächlich so weit, dass sich etwas ändern muss. Egal was und egal wie, Hauptsache weg von den Schmerzen und den damit verbundenen Gefühlen.
Einer von vielen Nachteile dabei ist, dass für diese gewünschte Veränderung leider kein Ergebnis vorgegeben ist. Wer nicht genau weiß, was er will, verhindert automatisch die Veränderung. Stell Dir einmal vor, Du bist an einem Ort, der Dir überhaupt nicht gefällt. Vielleicht denkst Du nun: “Schnell weg von hier.” Das kannst Du auch ausführen und losfahren. Was passiert? Du fährst einfach los, nach dem Motto: “Etwas Besseres als hier finde ich Überall!”
In einer solchen Situation wäre es Dir sehr viel dienlicher, wenn Du “hin zu” wählst. Denke: “Ich fahre jetzt nach Hause und lege mich ins warme Bett.” Dann bist Du schon so gut wie auf dem Weg und weißt, was Dein Ziel ist. Dein fokussierter “hin zu” Gedanke hilft Dir, in die Aktion zu kommen und die Situation zum Positiven zu verändern.
Es hat also viele Vorteile, die generelle Orientierung von Wahrnehmung, Planung und Motivation in Deinem Leben von “weg von” nach “hin zu” zu verändern. Menschen, die mehr in der Zukunft als in der Vergangenheit leben, erreichen einfach mehr. Dazu gehört natürlich auch, all das Belastende, das sich als “weg von”-Szenario aus Deiner Vergangenheit anbietet, aufzulösen.
Ein ein kleiner NLP Trick kann Dir helfen, Deine Motivation zu verstärken. Mach Dein “hin zu” Bild viel größer, mach es verlockender (was auch immer das für Dich bedeutet), ziehe es nah an Dich heran und steige direkt hinein. Assoziiere Dich. Spüre, wie es sich anfühlt, wenn Du Dein Ziel erreicht hast. Wenn Du das ein paar Mal gemacht hast, wird Deine Motivation sehr viel größer sein und Du wirst auch dranbleiben.
Etwas auf die Ohren für Dich
Ein Experiment mit der TimeLine kann Dir helfen. Im NLP Practitioner widmen wir zwei ganze Tage der Beschäftigung mit Deiner Vergangenheit und Deiner Zukunft.
Hier gebe ich Dir die zwei Abendtrancen aus diesen zwei Tagen. Die erste Trance löst die negativen Erinnerungen Deiner Vergangenheit auf. Die zweite Trance hilft Dir, verlockende Bilder in Deiner Zukunft zu generieren. Vielleicht hörst Du am besten zuerst ein paar Mal die “Vergangenheitstrance”. Kopfhörer und Liegeposition sind empfohlen. Du kannst sie Dir hier einfach anhören:
8 Antworten
Ich würde noch hinzufügen, dass beides irgendwo seine Berechtigung hat. Auch die Hin-zu-Strategie birgt ein gewisses Risiko, und zwar das, sich in Illusionen zu verfangen, während die Weg-von-Strategie den Vorteil hat, dass sie einen eher in der Realität hält. Also, es braucht nicht entweder – oder sein. Wobei ich eindeutig auch eher zur Hin-zu-Strategie tendieren würde und auch tendiere.
Wichtig finde ich, sich einfach nur bewusst zu sein, wie man tickt und wie die Leute um einen herum ticken. Dann kann man sie eher in die Richtung leiten, wo man sie hin haben will. Wenn man einen eingefleischten Weg-von-Menschen von irgendetwas überzeugen will, dann kommt man mit Hin-zu-Argumenten wahrscheinlich nicht sehr weit oder zumindest nicht so einfach.
Danke Bettina – Kinder haben diese feinen Antennen – und die eigene innere Haltung zum morgendlichen Ritual, ja da habe auch ich immer wieder die eigentliche Stellschraube entdeckt :) Kann also gut gehen – und ein wenig Verständnis für sich selbst und die Beteiligten, wenn‘s mal nicht flutscht, kann auch nicht schaden. Ich/wir komme(n) inzw. gut zurecht morgens ??
Sehr inspirierend – vielen Dank – auch das “Kippen bzw. Wippen des Körpers” bei geschlossenen Augen habe ich ausprobiert und es funktioniert. Eine schöne kleine Entscheidungshilfe.
Beim Lesen des Kommentars von Betty fällt mir ein, dass dies sicher auch auf Kinder passen und somit mit Kindern funktionieren sollte. Wie aber bekomme ich ein Kind aus dieser für Kinder typischen Verweigerungshaltung heraus mit diesem Modell? Das Herbei-Reden und Aufzeigen von “hin zu” Zielen bringt rein gar nichts bei meinem morgendlich bockenden, weil sich nicht anziehen wollenden Kind… – da bin (und bleibe ich bislang) wirklich ratlos…
Viel zu spät für eine Antwort aber trotzdem. Vielleicht nützt es ja noch jemandem:
Da stellt sich mir als erstes die Frage, wo eigentlich das Problem liegt. Wahrscheinlich braucht das erst mal ein Herausfinden der Gründe, die hinter dieser Haltung. So was liegt doch nie am Anziehen an sich. Stört die Kinder eine mangelnde Entscheidungsfreiheit bei der Auswahl der Sachen, beim Zeitpunkt des Anziehens? Wollen Sie Zeit gewinnen? Wofür? Wollen Sie vielleicht Aufmerksamkeit? Fühlen Sie sich nicht respektiert und haben das Bedürfnis sich durchzusetzen? Oder suchen Sie vielleicht einfach nur die Grenze? Kinder sind auch sehr sensibel auf die Launen der Erwachsenen. Wenn sie bei denen irgendwelche Unstimmigkeiten wahrnehmen, kann das auch in Unlust und Bockigkeit enden. Da kann man sich fragen, inwieweit man selbst mit dem morgendlichen Ablauf und dem letztendlichen Aus-dem-Haus-und-auf-Arbeit-gehen, auf den das alles ja hinausläuft, im Reinen ist. Oft hilft schon eine Änderung in der eigenen Einstellung, ohne überhaupt mit den Kindern darüber zu reden, und schon ändert sich deren Verhalten.
Heute bedanke ich mich einfach mal ganz herzlich für die vielen für mich sehr hochwertigen und nützlichen Inspirationen!
Guten Morgen Chris,
Dein Artikel ist auch diesmal eine Bereicherung. Ich habe Deinen Artikel aufmerksam gelesen, es gehört zu meinem Sonntagmorgen dazu. Um sich zu etwas hin zu bewegen, muss ich mich aber auch von etwas weg bewegen. Ich habe beschlossen mir eine neue Tätigkeit zu suchen, es hat etwas gedauert, bis ich dies für mich entschieden habe, schon lange vorher hat mein Körper mir jedoch schon deutliche Signale gesendet. Mein Körper hat mit Verweigerung reagiert, mit der Entscheidung mich etwas neuem hin zu wenden geht es mir eindeutig besser. Vielen Dank für Deine sonntäglichen Inspirationen und gedanklichen Ausflüge in andere Länder. Ich wünsche Dir eine gute Zeit.
Hier wäre es wirklich sinnvoll, mal eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie man mit Weg-von-Menschen umgehen kann. Ich finde es nämlich extrem unangenehm, wenn ich zum Beispiel auf Arbeit eine Aufgabe bekomme oder wenn es privat um Überlegungen geht, was wir machen können und dann als Begründung nur kommt, dass derjenige bloß nicht XY will. Daraus schöpft derjenige vielleicht eine Motivierung. Für mich ist das zu wenig. Wenn ich sehe, dass es gar nicht, zum Beispiel um das Vorgeschlagene geht, falls etwas vorgeschlagen wurde, sondern nur darum, etwas anderes zu vermeiden, dann ist mir das zu wenig. Mich stört das regelrecht – diese reine negative Motivierung. Ich möchte eben – wie im Text auch formuliert – auch eine positive Richtung. Wie kann man mit sowas umgehen? Oder bin ich da zu unflexibel?
(Lustig, dass ich mit diesem Kommentar mal genau das Weg-Von-Muster bedient hab, aber ich sehe ja eben noch keine Lösungsmöglichkeit.)
Die Lösung es sehr einfach. ich arbeite seit Jahrzehnten mit Weg- von-Menschen und leider auch mit Dagegen-Menschen . Was im Prinzip das gleiche ist das eine löst allerdings Flucht aus, das andere eine Energieverschwendung durch auf der Stelle treten.
In Gespräch mit denen kannst du einfach deren Negativität umdrehen:wo ein Minus ist ist am anderen Ende immer ein Plus! Suche das andere Ende.
Beispiel: “ich will auf keinen Fall irgendwo arbeiten wo viele Menschen sind!” also hin zu Motivation “Du möchtest dort arbeiten wo nur wenige Menschen sind!?”Weg von Motivation:” Ich habe keinen Bock mehr ihre Arbeit dauernd mitzumachen.” Hin zu Motivation: “Du machst also deine Arbeit und falls dann noch Zeit bleibt kümmerst du dich um andere liegengebliebene Tätigkeiten!?”
Weg von “Ich will die Maske nicht mehr tragen’ Hinzu: ” Im Sommer wird die Masken Pflicht bestimmt fallen und bis dahin gehe ich so selten wie möglich einkaufen…….”